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Die Grenzstreife II

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Die gesamte Streifenbesatzung hat die Pistole (P1, später P6) dabei. Die Posten, sowie der Kraftfahrer zusätzlich das G1 und der Streifenführer führt die MP5 (Heckler&Koch) mit. Alle Waffen sind unterladen. Wenn Streifen mit mehreren Unterführern an die Grenze fuhren, dann waren diese auch mit der MP5 bewaffnet. Auf dem WvD.-Zimmer empfängt der Streifenführer die Munitionskiste. In dieser waren jeweils 100 Patronen für MP und Gewehr enthalten. Die Munitionskiste wird in dem Streifen-Kfz. verstaut. Der Streifenführer empfängt beim I/S oder alternativ nach Dienstschluss beim OvD die Streifentasche. Darin sind enthalten: Streifenordner, Erkennungsmappe mit DDR-Dienstgraden, Kfz, Hubschrauber, Waffen und Kartenmaterial, Streifenkamera, Benzinfläschchen, Kennwortzettel für die Anlage in Schöningen, ein beleuchteter Anhaltestab sowie das DFB (Deutsches Fahndungsbuch). Bei der Kamera handelte es sich zuerst um eine Agfa- Optima, später um eine Olympus. Außerdem bespricht der OvD mit dem Streifenführer den Streifenbefehl und übergibt diesen dann zur Mitnahme.

Der Streifenführer fuhr dann mit dem Kraftfahrer zur FM-Werkstatt. Dort wurde das Funkgerät in das Streifenfahrzeug eingebaut. Bei dem 4m-Band Gerät handelte es sich um das FuG 7b. Über den Kanal 481 und dem Relais Torfhaus wird eine Verbindung zwischen dem Fahrzeug und der Abteilung bestehen. Außerdem wird die Streife ein 2-Meter Funkgerät für die interne Kommunikation (z. B. Fußstreife-Fahrzeug) benutzen. Dazu wurde das FuG 6b, später das FuG 10 benutzt. Die Funkverbindung wird überprüft und dann sind alle Vorbereitungen für den Beginn der Grenzstreife abgeschlossen. Der Streifenführer meldet sich über Funk an und dann wurde die Unterkunft mit dem Ziel Grenzraum verlassen.

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Die Streifendauer betrug einschließlich der An- und Abfahrt ca. 8 Stunden. Als reine Zeit im Bereich der Grenze blieben also ungefähr knapp 6,5 Stunden. In dieser Zeit wurde zum Zoll im Streifenbereich Verbindung aufgenommen, falls sich eine Zollstreife dort befand. Außerdem wurden eigene Grenzhinweiseinrichtungen wie Schilder, Barrieren überprüft. Der Zustand der Zufahrtswege wurde bei Veränderungen dokumentiert, Wasserstände bei Hochwasser gemeldet usw. Außerdem wurde darauf geachtet, ob Hinweisschilder entwendet wurden. Das Hauptaugenmerk lag natürlich auf dem DDR Bereich. Beobachtet wurden die Grenzsperranlagen, eventuelle Bautätigkeiten der Grenztruppen, Besetzung der Beobachtungstürme, Streifentätigkeit der Grenztruppen, insbesondere GAK, der Betrieb der russ. Radarstellungen wie z. B. Druiberg sowie der Luftraumverkehr auf Seiten der DDR. Außer Zoll wurde auch eine Verbindung zu den Alliierten, der Landespolizei sowie zur Grenzbevölkerung aufgenommen.